Jonas Zachmann – „Bin kein Star, bin ich“

Abschluss der Fühl-dich-Woche

Christiane Naas, Rektorin an der Waghäuseler Gemeinschaftsschule, und Schulsozialarbeiterin Sonja Weber-Graf durften auf ihre 270 Schülerinnen und Schüler stolz sein. Diese lauschten 90 Minuten lang mit Disziplin und großer Aufmerksamkeit den Erzählungen von Doro und Jonas Zachmann, der vor 25 Jahren mit dem Down Syndrom geboren wurde. Mutter und Sohn lasen zum Abschluss der diesjährigen Fühl-dich-Woche aus ihrem gemeinsam geschriebenen Buch „Bin kein Star, bin ich“ und gaben dabei Einblicke in Jonas Alltag.

Spannend, humorvoll und nachdenklich berichtete Jonas im Dialog mit seiner Mutter über seine Herausforderungen in einer Karlsruher Wohngemeinschaft, über seine Arbeit in der Schreinerei der Hagsfelder Lebenshilfe sowie über sein selbstbestimmtes Leben. Seine wichtigste Botschaft: „Ich will ernst genommen werden“. Der 25-jährige Autor, der bereits sein zweites Buch geschrieben hat, liebt seine Arbeit in der Schreinerei, wo er Möbel, Kulissen und Messestände fertigt.

Schon zweimal musste der mit einem Herzfehler geborene Jonas als Kleinkind und im Alter von 14 Jahren Operationen über sich ergehen lassen. Er wurde aufgrund seiner offenen Art schnell zum Liebling auf der Station, bestätigte Doro Zachmann die besondere Lebensfreude ihres Sohnes. Jonas macht in seiner ihm eigenen Sprache auch Mut für andere: „Keiner ist perfekt. Aber ist gut so! Gott mag mich, ich bin! Und reicht so! Also genieße ich mein Leben“, zitierte der 25-Jährige sich selbst aus seinem Buch. Ihn interessiere auch nicht, dass er eine Behinderung habe. Nennt es unwichtig und sagt, dass er es nicht wolle, wenn andere ihn danach fragen.

Der Blick in das Seelenleben eines zwar benachteiligten, aber durch und durch selbstbewussten und glücklichen jungen Menschen, verändert persönliche Einschätzungen und fordert zu Vergleichen auf. Auch bei den Schülerinnen und Schülern der Waghäuseler Gemeinschaftsschule, die nach der beeindruckenden Lesung und dem abschließenden Tanzauftritt von Jonas noch das persönliche Gespräch und die Möglichkeit zum Selfie mit einem ganz besonderen Menschen suchten.