Mein erstes DELF-Diplom

Ich bin Hanna aus der 8b der GMS Waghäusel und habe dieses Jahr das Diplôme d’études en langue française, kurz DELF, auf dem Niveau A1 abgelegt. Das DELF ist ein international anerkanntes Zertifikat für Französisch als Fremdsprache und richtet sich nach dem Sprachniveau des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmen des Europarats (GER). Die Zertifikate werden vom französischen Bildungsministerium ausgestellt. Die GMS ermöglichte es Ende März allen interessierten Schülern, die DELF-Prüfung abzulegen. Acht Schüler/innen der Klassen 7-10 nahmen dieses Angebot an und legten Prüfungen auf den Niveau Stufen A1, A2 und B1 ab.

Wir begannen Anfang Dezember mit der Vorbereitung in der Schule und machten dann wegen des Lockdowns[Christian1] online weiter. Die Vorbereitung fand freitags nachmittags statt, und wir übten zusammen vor allem das freie Sprechen, worüber ich sehr froh war, da dies meine größte Schwäche ist. Wir bekamen aber auch einige Übungsaufgaben, um uns auf den schriftlichen Teil der Prüfung vorzubereiten. Ich war sehr aufgeregt und wiederholte daher auch die Vokabeln der letzten Jahre. Durch das Üben wurde ich Stück für Stück besser und machte immer weniger Fehler, sodass ich vor der Prüfung auch nicht mehr so aufgeregt war. Für den schriftlichen Teil der Prüfung ging ich am Samstagmorgen, den 20.03.21, in die Schule. Die Prüfungen wurden je nach Niveau zu unterschiedlichen Zeiten abgelegt und bestanden aus einem Hörverstehen, einem Leseverstehen und einer Schreibaufgabe. Der mündliche Teil – vor dem ich am meisten Angst hatte – fand am darauffolgenden Montagmorgen ebenfalls in der Schule statt und wurde von jedem einzeln abgelegt. Erst hatte ich zehn Minuten Vorbereitungszeit, in dieser wählte ich ein Thema aus, über das ich reden wollte, und machte mir einige Notizen dazu. Danach unterhielt ich mich mit einer Prüferin des Institut Français, was ich als etwas schwieriger empfand, da ich die Prüferin durch die Maske manchmal schwer verstand.

Nach der Prüfung ging ich nach Hause und hoffte, dass ich bestanden hatte.

Ich finde es gut und wichtig, die französische Sprache sprechen und verstehen zu können, da Frankreich ein Nachbarland ist und wir nahe der französischen Grenze leben. Und vor allem dieses Gebiet hat durch die Belagerung der Festung Philippsburg im Krieg eine wechselhafte Geschichte mit Frankreich und der französischen Sprache hinter sich. Dies kann man auch noch gut an der Sprache erkennen. Denn darin haben sich noch viele französische Wörter und Ausdrücke wie malade (krank), Gendarm (Polizist), Trottoir (Gehweg) oder auch vis-à-vis (gegenüber) erhalten. Außerdem liegt hier in der Nähe das Elsass, in das man gerne zum Essen fährt, und um dort etwas bestellen zu können, ist Französisch ganz praktisch.

Beispielsweise war eine Bekannte in Frankreich essen und bestellte fromage de tête. Da sie gehört hatte, dass fromage Käse bedeutet, ging sie davon aus, dass sie irgendetwas mit Käse bekäme. Fromage de tête ist aber Schwartenmagen, und das bekam sie dann auch.

Aus diesen Gründen und meiner Freude am Sprachenlernen habe ich auch die DELF Prüfung abgelegt. Außerdem ermöglicht das DELF Diplom B2 das Studieren in einem französischsprachigen Land wie Frankreich, Kanada, Belgien oder der Schweiz. Dazu sind die Diplome aussagekräftiger als eine Zeugnisnote, vor allem, wenn man das Fach irgendwann abwählt.

Trotz Corona und der daher schwierigen Lernbedingungen haben fünf von acht Teilnehmern bestanden – ich gehöre zu den fünf glücklichen. Nächstes Jahr werde ich A2 machen.