Achtklässler präsentieren „Demokratie leben“

Schule ist heute längst nicht mehr nur Wissensvermittlung. Sie ist mehr denn je Vorbereitung aufs Erwachsenwerden mit kooperativen Unterrichtsformen und der Stärkung des sozialen Miteinanders. Die Waghäuseler Gemeinschaftsschule bietet hierfür beste Beispiele.

Zum zweiten Mal innerhalb weniger Wochen konnte sie das Ergebnis bemerkenswerter Projektarbeiten präsentieren. Mitte März haben die Achtklässler ihr selbst geschriebenes Buch „Skandal! Mord und Liebe in Waghäusel“ veröffentlicht. Das „Wochenblatt“ berichtete hier. Und jetzt wurde in der Mensa der Wiesentaler Bolandenschule die von der Lerngruppe 8a der Gemeinschaftsschule in Kooperation mit dem Förderverein und der Schulsozialarbeit erarbeitete Broschüre „Demokratie leben“ vorgestellt.

In Anwesenheit des Bruchsaler Landtagsabgeordneten Ulli Hockenberger (CDU), Waghäusels Bürgermeister Thomas Deuschle und mehrerer Mitglieder des Gemeinderats bezeichnete Rektorin Christiane Naas das 54-seitige Werk „als wertvollen Baustein zur persönlichen Meinungsbildung“. Ihr besonderer Dank galt Lehrerin Rebecca Tropf als Projektleiterin, Schulsozialarbeiterin Sonja Weber-Graf sowie der Vorsitzenden des Fördervereins, Brigitte Zapf, die eine Förderung des Projekts durch das Landratsamt durchsetzte.

„Wir haben viel Herzblut und Energie investiert, wobei die 22 Schülerinnen und Schüler viel über Recherche und Journalismus gelernt haben“, bestätigte Rebecca Tropf. Unterstützt wurden sie von dem Journalisten Benno Stieber und dem Fotografen Leo Kandlin. Festgelegt wurden die Themen Mitspracherecht von Jugendlichen, Gleichberechtigung, Demokratie in anderen Ländern, Gemeinschaftsschule und Rassismus.  Vorausgegangen waren ein Besuch des Waghäuseler Gemeinderats, Interviews mit Mitgliedern des Jugendforums, städtischen Bediensteten und Flüchtlingen. In der Darstellung sparten die Jugendlichen auch keineswegs mit Kritik.

So beklagten sie sich, dass in die Planung der neuen Gemeinschaftsschule die Schüler nicht eingebunden waren. Kritik äußerten sie auch hinsichtlich der bisherigen Ergebnisse des Jugendforums. „Wenn man das bisher Erreichte anschaut, ist das Jugendforum wohl nicht gerade effektiv.

In den zwei Jahren, in denen das Forum besteht, hat es außer Schwimmbadpartys nichts Bleibendes erreicht“, steht in der Broschüre als Antwort auf die Frage, was im Jugendforum überhaupt passiere. In der heterogen zusammengesetzten Klasse sind auch vier Schüler, die erst ein bis zwei Jahre in Deutschland leben. (klu)